Projektarbeiten während des Studiums sind in vielfältiger Hinsicht zu erstellen. Es gibt keine spezifischen Studienfächer für Projektarbeiten. Diese Form der Hausarbeit stellt besondere Anforderungen an die Studenten. Es geht zum einen um die Arbeit im Team. Andererseits zeigt eine Projektarbeit, dass die Studenten gelernt haben, wissenschaftstheoretische Grundlagen in der Praxis umzusetzen. Es ist selbständiges Arbeiten gefragt und die Wissenschaftsvermittlung in einem Team. Die Projektarbeit vollzieht sich demnach auf mehreren unterschiedlichen Ebenen. Im Gegensatz zur rein textlich orientierten Hausarbeit werden im Team verschiedene Hypothesen und Lösungsmöglichkeiten durchgesprochen. In der Diskussion werden deshalb neue Aspekte berücksichtigt, die vielleicht bei einer teamunabhängigen Arbeit gar nicht in Erwägung gezogen worden wären. Dies macht eine Projektarbeit interessanter für alle Beteiligten, erfordert aber von den Teammitgliedern eine gehörige Portion an Teamfähigkeit. Teamarbeit ist eine Gemeinschaftsarbeit und nicht die Durchsetzung eigener Ideen gegen allen Widerstand in einem Team.

Kommunikation im Team

Teamfähigkeit bedeutet aber nicht, sich den anderen Teammitgliedern unterzuordnen. Ein Team lebt auch von Konflikten und Kritik. Die Kommunikation innerhalb eines Teams ist deshalb ein sehr wichtiger Aspekt. Kommunikation bedeutet den Austausch von Informationen und Signalen. Kommunikation ist jedoch viel mehr als das gesprochene Wort. Die Fähigkeit und die Möglichkeit, durch Sprache zu kommunizieren, zeichnet unter allen Lebewesen des Planeten Erde den Menschen aus. Tiere haben zwar auch die Möglichkeit der Kommunikation. Doch diese spielt sich überwiegend im nonverbalen Bereich ab. Kommunikation umfasst also mehr als nur die Sprache. Das weite Feld der nonverbalen Möglichkeiten umfasst die Gestik, den Tonfall, den Blick während des Sprechens. Tatsächlich macht die sprachliche Kommunikation nur 10% dessen aus, was wir tatsächlich wahrnehmen. Der überwiegende Informationsanteil wird kommunikativ nonverbal übertragen. Die Kommunikationswissenschaft hat darauf aufmerksam gemacht, in welcher Abstufung die Information in unserem Gedächtnis abgespeichert wird: Das Gelesene wird nur zu 10% im Gedächtnis verarbeitet. Selbst von einem Gespräch werden maximal 20% abgespeichert. Der überwiegende Teil – die restlichen 70% – einer Information wird über die nonverbalen Signale kommuniziert.

Kriterien der Teamfähigkeit

Nach Lencioni, The Five Dysfunctions of a Team (2002) gibt es fünf wesentliche Aspekte, die der Arbeit in einem Team nicht unbedingt zuträglich sind.

Im Umkehrschluss gibt es Kriterien, die eine Teamfähigkeit auszeichnen. Die Mitglieder eines Teams haben ein großes Interesse an Ergebnissen, die in einer bestimmten Zeit zu erreichen sind. Die Verantwortung im Team und für das Team stellt persönliche Eigeninteressen in den Hintergrund. Die daraus erwachsene Solidarität führt stets zu einem positiven Feedback. Die Produktivität des Teams steht an erster Stelle. Die gemeinsame Erarbeitung wissenschaftlicher Lösungen ergibt sich aus der Toleranz verschiedener Meinungen.