Reflexion schreiben lassen

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Reflexion im philosophischen Kontext bedeutet zunächst einmal das Nachdenken über etwas. Gleichzeitig beschreibt es auch die Abstraktion des Nachdenkens. Der griechische Philosoph Aristoteles kommt deshalb auch zwangsläufig zum „Denken des Denkens“, wenn er in seiner Nikomachischen Ethik schreibt: „wenn nun der wahrnimmt, der sieht, dass er sieht, und hört, dass er hört, und als Gehender wahrnimmt, dass er geht, und wenn es bei allem anderen ebenso eine Wahrnehmung davon gibt, dass wir tätig sind, so dass wir also wahrnehmen, dass wir wahrnehmen, und denken, dass wir denken: und dass wir wahrnehmen und denken, ist uns ein Zeichen, dass wir sind.“  Johann Gottfried Herder hat darauf hingewiesen, dass ohne Sprache keine Reflexion möglich ist. In der Philosophie des 20. Jahrhunderts wird Reflexion als das Denken des Denkens gesehen. Nach Schnädelbach ist Reflexion ein „ Medium der Selbst-begründung der Philosophie, d. h. des Lösungsverfahrens eines Problems, das selbst reflexiv strukturiert ist.“ Theodor Adorno definiert Reflexion als den Rückbezug auf das, was das Denken im Denken denken und nicht denken kann.

Eine Reflexion zu schreiben bedeutet demnach immer das Nachdenken über eine Situation, einen Text, ein Seminar, ein Praktikum oder im beruflichen Bereich nach einer Schulung etc. Die Reflexion beinhaltet mehr als das Nachdenken. Vielmehr geht es um eine nochmalige bewusste kritische, prüfende und vergleichende Auseinandersetzung mit dem Erlebten. Insofern erweist sich das Schreiben einer Reflexion als ein sehr komplexes Textdokument, bei dem es um Selbsterkenntnis, eigene Gedanken und Gefühle geht. Es handelt sich immer um eine persönliche Auseinandersetzung mit einer Thematik. Daraus folgt, dass es sich immer um einen subjektiven Bericht handelt. Objektivität ist bei der Reflexion nicht angesagt.

Die Subjektivität der Reflexion bedingt auch, dass diese Textform immer in der Ich-Form geschrieben werden muss. Die Reflexion wird normalerweise auch in der Vergangenheitsform geschrieben, weil sie über ein Ereignis in der Vergangenheit berichtet. Mitunter kann es jedoch auch sinnvoll sein, in die Gegenwartsform zu wechseln. Insbesondere bei der Reflexion und Beschreibung von Gefühlen kann dieser Wechsel der Verbformen angebracht sein.

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Eine Reflexion zu schreiben wird überwiegend in den geisteswissenschaftlichen Fächern verlangt, z. B. Soziologie, Psychologie, Soziale Arbeit, Theologie. Die formalen Anforderungen an die Verschriftlichung einer Reflexion ähneln denen anderer wissenschaftlicher Arbeiten. Wird beispielsweise ein Reflexionsbericht über ein Praktikum angefertigt, ist dabei zu bedenken, dass die eigenen Aussagen immer zu belegen sind. Dies können Beobachtungen, Tätigkeiten oder Beispiele sein. Der Sinn einer Praktikumsreflexion ist darin zu sehen, dass ein Austausch zwischen Theorie und Praxis hergestellt werden muss.

Zu den Formalien eines Reflexionsberichts gehören

  • Deckblatt mit Angaben zur eigenen Person, Angaben zum Projekt, evtl. Praktikumsstelle, Supervisions-Begleitveranstaltung
  • Inhaltsverzeichnis incl. Seitenangaben
  • Einleitung
  • Vorstellung z. B. der Praktikumsstelle: Informationen über Zeit, Ort, Zeitraum, Ablauf
  • Projektvorstellung bzw. Problemanalyse und Prozessbeschreibung
  • Persönliche Reflexion
  • Schlussbetrachtung/Fazit/Ausblick
  • Literaturverzeichnis

Die Eigenständigkeitserklärung darf auch bei einem Reflexionsbericht nicht fehlen. Sie wird entweder nach dem Deckblatt oder nach dem Literaturverzeichnis eingefügt.

In dem Kapitel Problemanalyse erfolgt eine explizite Auseinandersetzung mit einer oder auch mehreren Situationen. Eigene Erfahrungen fließen bereits hier in den Text ein. Die Reflexion zeigt auf, wie Sie sich vorab vorbereiten konnten und inwiefern bis dahin gesammelte Erfahrungen in das Projekt einfließen konnten oder auch nicht.

Da der Reflexionsbericht in einem zeitlichen Abstand zu dem Ereignis und/oder Projekt verfasst wird, ist bereits an dieser Stelle die Möglichkeit gegeben, eine Einschätzung und Beurteilung zu formulieren.

In dem Abschnitt „Persönliche Reflexion“ erfolgt eine kritische und bewertende Analyse. Die eigene Einschätzung von Situationen o. ä. wird anhand der Literatur beleuchtet. In diesem Abschnitt kommt es sowohl auf Subjektivität als auch auf Objektivität an. Dabei spielt es keine Rolle, ob die persönlichen Erfahrungen positiv oder negativ beurteilt werden. Die Ehrlichkeit sich selbst gegenüber und dem Betreuer des Praktikums gegenüber macht den Reflexionsbericht wertvoll und hebt ihn von einer reinen Inhaltswiedergabe ab.

In der Schlussbetrachtung wird das Ergebnis der Selbstreflexion zusammengefasst. Aus den für sich selbst gewonnenen Ergebnissen können auch Ausblicke in die Zukunft getan werden. Die Ausblicke können mit bereits vorliegenden Literaturhinweisen abgeglichen werden. Vielfach ist es aber sinnvoller, die Ausblicke vage zu formulieren und Anregungen für weitere Forschungsprojekte und Untersuchungen zu geben.

"Bin super zufrieden! Was so ein bisschen Hilfe ausmachen kann."
Susi P.
Bachelor in Journalismus

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HERR MANFRED MÜLLER

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